Kocka Rausch gäbe an sich Anlass über einige Dinge zu schreiben. Etwa über die technische Ausbildung von jungen Spielern in Deutschland im Allgemeinen oder bei Hannover 96 im Besonderen. An dieser Stelle soll nur Folgendes kurz notiert werden: Es ist verblüffend, dass mit Rausch jemand bei 96 die Ecken von der rechten Seite schießt, der dies offensichtlich nicht beherrscht. Wie lässt sich dies erklären?
Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang ein Interview mit Arnold Bruggink im Fanzine Notbremse. Auf die Feststellung der Notbremse, dass sich die Gegner offenbar auf die Standardsituationen von 96 eingestellt haben, antwortet Brug:
„Ja, z.B. gegen Mannschaften wie Bremen, da steht mit dem Ersten in der Abwehr ein richtiger Großer mit 1,95 Meter und dann denkst du, macht das überhaupt Sinn den Ball auf den ersten Pfosten zu schießen, weil der Ball dann richtig gut kommen muss. Wenn der Gegner dann noch springt, dann schafft man das schon gar nicht mehr, da der Ball dann auch zu hoch fliegt und ganz einfach für den Torwart wird. Die Gegner stellen sich halt drauf ein.“
Außer Eckstöße auf den ersten Pfosten scheint 96 nicht viel im Repertoire zu haben. Auf den ersten Pfosten schlägt man die Bälle regelmäßig mit Effet zum Tor, was von der rechten Seite nur ein Linksfuß kann. Nach Djapkas Verletzung bleibt als Linksfuß neben Schulz, der bei Ecken im Strafraum benötigt wird, an sich nur Rausch. Der ist aber – auch weil sich die Gegner darauf eingestellt haben – technisch nicht in der Lage, diese Variante so perfekt auszuführen, dass sie dennoch gefährlich werden kann. 96 sollte daher dringend bei Eckbällen variabler werden. Ansonsten wird man sich weiterhin mit Eckstößen von der rechten Seite auf Kniehöhe abfinden müssen.