blogstudio (1) – Bochum, Club und Hertha

Das aktuelle blogstudio berichtet vor Anpfiff des 33. Spieltags aus den Blogs und Foren der Mitkonkurrenten um den Nichtabstieg aus Bochum, Berlin und Nürnberg. Ach ja Freiburg, entfällt mangels Masse.

VfL Bochum – Zaubermaus soll’s richten

Heiko Herrlich war beim VfL Bochum als Reformer angetreten. Mit freundlicher Unterstützung von Hannover 96 stellte sich zunächst auch der sportliche Erfolg ein, als der VfL binnen zwölf Spielen nur gegen den FC Bayern verlor. Mittlerweile sind die Bochumer aber seit zehn Spielen sieglos. Dennoch kam die Beurlaubung Herrlichs am Donnerstag für viele überraschend. Die letzten zwei Spiele soll nun Dariusz Wosz den Abstieg verhindern.

Bei den VfL-Fans gehen die Meinungen über die Entlassung Herrlichs weit auseinander. Manche VfL-Fans meinen, Herrlich sei letztlich einer Kampagne der Boulevard-Medien zum Opfer gefallen, sehen die Schuld bei charakterlosen Spielern und einer inkompetenten Vereinsführung.

„Dass die die Rückholaktion von Schafstall damals wirklich noch mal toppen können, hätte ich nicht gedacht, Respekt.“

„Diese Truppe hat es tatsächlich geschafft, unter toller Mithilfe der Schmierfinken von Bild und weiterer Zeitungen, den Trainer zu stürzen.“

„Für mich genau die Entscheidung, die in dieser Situation die schlechteste ist. Was für ein Effekt soll so eine Aktion 2 Spieltage vor Ende bringen? Mit Herrlich habe ich sogar für die 2. Liga eine Perspektive für unseren Verein gesehen, doch ähnlich wie bei Kuntz sind in unserem Kuschelverein wohl keine Leute erwünscht, die auch mal sagen, wo es schief läuft. Laut 1Live soll Herrlich in der Kabine Spieler beleidigt haben. Da sag ich nur: nach Nichtleistungen gegen Nürnberg, Frankfurt, Köln usw. ist das völlig richtig. Wir sind hier beim Fußball und nicht beim Tanz. Unterm Strich empfinde ich diese Entlassung als katastrophale Fehlentscheidung, die uns nun endgültig in die zweite Liga schickt. Denn was soll ein Mann wie Wosz nun in den wenigen Tagen, die ihm verbleiben, noch bewirken? Dazu gar keine Erfahrung im Profifußball als Trainer. Gute Nacht, VfL.“

„Statt dem Trainer den Rücken zu stärken, schützen sie diese überalterte, charakterlose, sich selbst überschätzende Truppe.“

Andere weisen darauf hin, dass der VfL bei Trainerentlassungen schon aus finanziellen Gründen in der Regel sehr zurückhaltend ist. Grundlos könne die Entlassung daher nicht erfolgt sein.

„Aus finanziellen Gründen hätte der VfL so etwas nie im Leben gemacht, wenn es da nicht tiefgreifende zwischenmenschliche Probleme gegeben hätte.“

„Der VfL hat noch nie einen Trainer vorschnell gefeuert. Hier wurde immer viel zu lange am Übungsleiter festgehalten. Neururer durfte absteigen, Topmöller auch. Wenn der VfL ein solch finanzielles Risiko eingeht, muß noch wesentlich mehr vorgefallen sein als wir wissen.“

„Mit Herrlich hätten wir gegen 96 sang- und klanglos verloren. Jetzt besteht zumindest wieder Hoffnung, dass der bei der Mannschaft voll akzeptierte Wosz die letzten Kräfte mobilisieren kann.“

„Was soll jetzt die Legendenbildung? Klar versprach Herrlich Hoffnung auf einen Neuanfang, dieser Lack hat aber in den letzten Wochen einige Kratzer abgekriegt.“

„Ich gehe mit der Entscheidung, Heiko Herrlich zu entlassen absolut konform. Von den anfänglich guten Ergebnissen inklusive einem 9-Punkte-Vorsprung ist einfach nichts mehr übergeblieben. Der positive Effekt durch HH´s Verpflichtung rasend schnell verpufft.
Sein Umgang mit Spielern, sein Standing innerhalb der Mannschaft (zumindest wenn man den Medien glauben schenken kann), sein öffentlicher Kleinkrieg mit den Medien, das bröckelnde Vertrauen der Vereinsführung sowie die katastrophale sportliche Situation haben diese Entscheidung unumgänglich gemacht.“

„Im Nachhinein muss man sagen, dass die Verpflichtung von HH dem Verein in keinster Weise genutzt hat.“

Wenigstens der Zeitpunkt der Beurlaubung Herrlichs scheint manchem unsinnig.

„Aber zum total falschen Zeitpunkt. Entweder vier Wochen zu spät oder eine zu früh. Der einzig positive Effekt durch einen möglichen Trainerwechsel, nämlich Niederlagenserien vergessen zu machen und die berühmten Köpfe frei zu kriegen, ist doch verpufft, wenn der neue mit ner Klatsche beginnt (und damit ist ja wohl in München schon zu rechnen…)“

Entlässt der VfL regelmäßig genau die Leute, die in der Lage wären ihn trotz seiner geringeren Möglichkeiten in der Bundesliga zu etablieren? Schließlich hatte man sich in der Vergangenheit auch von Stefan Kuntz getrennt, der mittlerweile mit dem 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga aufgestiegen ist und dabei bei einigen Transfers ein glückliches Händchen bewiesen hat.

„Zu Kuntz: Da wollte ich schon länger anfügen, dass es für mich nicht möglich ist Kuntz zu loben und dann Herrlich genauso zu loben. Denn was haben Heerwagen, Yahia, Mavraj, Pfertzel, Sestak, Epalle, Azaouagh gemein? Sie haben am Freitag für den VfL gemeinsam versucht Fussball zu spielen. Richtig! Sie haben aber auch gemein, dass sie alle von Sportdirektor Stefan Kuntz geholt worden sind. So wie die Mannschaft sich in letzter Zeit präsentiert, ist die Frage dann zwangsläufig. Hat Kuntz dann nur Spieler mit Zweitliganiveau geholt oder hat Herrlich das Potenzial dann überhaupt nicht mehr abrufen können. Aber zu sagen Herrlich war toll und Kuntz war toll, ergibt für mich keinen Sinn.“

 Quelle: Vfl4u

Prognose: Ob Zaubermaus Wosz auch bei zwei verbleibenden Spieltagen auf der Trainerbank zaubern kann, darf bezweifelt werden. Gelingt den Bochumern auch in München keine Überraschung, muss Hannover 96 vor dem Abstiegsendspiel im Ruhrstadion nicht bange sein.

Dem VfL Bochum ist die Zukunft seines beurlaubten Trainers Heiko Herrlich nicht egal.

1. FC Nürnberg – Der „Neue-Trainerfluch“

Auch bei den Clubberern wird vor der nächsten Partie über eine Trainerentlassung diskutiert. Hier allerdings steht der Trainerwechsel beim nächsten Gegner Hamburger SV im Mittelpunkt.

Einen „Neuen-Trainerfluch“ wollen die drei Clubfreunde in dieser Saison beim FCN ausgemacht haben.

Ins gleiche Horn bläst man auch beim Clubblog

„Blöd gelaufen: Zur eigenen Dummheit (drei durchaus zu verhindernde Niederlagen in Folge) kommt nun auch noch Pech. Der HSV wechselt ausgerechnet vor dem Bundesliga-Spiel gegen Nürnberg den Coach. Bruno Labbadia, Ex-Fürther-Coach, hat jetzt auch an der Alster ausgedient. Und die Hamburger Profis werden sich nun wieder anstrengen, statt, wie am Sonntag beim 1:5 in Hoffenheim zu bewundern war, die Arbeit einzustellen und dem Gegner beim Toreschießen zuzusehen.“ 

Und bekommt dafür Zustimmung von seinen Lesern.

„Passend zur allgemeinen Depression hat jetzt auch noch der HSV Labbadia gefeuert, damit gegen den Club schon wieder ein Verein mit neuem Trainer spielt. Gibt es da keine Regeln gegen Wettbewerbsverzerrung?“

Andere sind bei Clubfans-United aufklärerisch unterwegs und halten „Neue-Trainerflüche“ für Unsinn.

„Die Argumentation von clubfanseit1965 (greife ich jetzt stellvertretend für die Unkenrufer raus, nicht persönlich nehmen) muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: “Und gerade das Auswärtsspiel in Hamburg steht unter denkbar schlechten Vorzeichen: Der HSV hat keine Chance mehr, sich über einen Tabellenplatz fürs internationale Geschäft zu platzieren, sondern muss über die Europa-Liga gehen, steht also gewaltig unter Druck”. Aus diesem Grund also wird uns Hamburg unabwendbar in Grund und Boden schießen?! Ich bin mir sicher, würde der HSV nächste Woche gegen Hannover spielen, wäre die Grundlinie hier: beim HSV geht’s in der Liga um die goldene Ananas und die Spieler hassen sich gegenseitig und den Trainer sowieso; falls sie am Donnerstag gewinnen sind sie noch blau und wenn sie verlieren noch betrübt, also gewinnt 96 ganz bestimmt…“

Prognose: Auch unser damaliger Neu-Trainer Andreas Bergmann gewann mit den Roten sein erstes Spiel in Nürnberg. Der „Neue-Trainerfluch“ ist Fakt und kann nicht geleugnet werden. Der Club verliert in Hamburg.

Hertha BSC – Mit Funkel in Liga Zwei?

Bei den Fans der Berliner Hertha hat man sich wohl mehrheitlich mit dem Abstieg abgefunden. Jetzt werden die Verantwortlichen gesucht. Soll Friedhelm Funkel auch in der 2. Liga bei Hertha Trainer bleiben?

Der Hertha-Blog steht einer Weiterbeschäftigung Funkels angesichts seiner Phrasendrescherei und seiner ständigen Ausreden kritisch gegenüber. 

Marxelinho meint zum Thema Funkel:

„Am Tag nach der Niederlage gegen Schalke hat Coach Funkel den Fatalisten gegeben: „Man kann im Fußball nicht immer alles erklären.“ Damit hat er Recht, sein Amt bezieht sich ja auch nur auf die Bereiche, die man erklären kann. Am Niedergang von Hertha gibt es einen Rest von Schicksal, das ist keine Frage, und das, was sich erklären lässt, hat Funkel nicht allein, inzwischen aber auch zu einem beträchtlichen Teil zu verantworten.“

Wer Funkels Station bei der Frankfurter Eintracht verfolgt hat, den konnten die Durchhalteparolen im Stil der Wochenschau von April 1945 nicht überraschen. Ebenso waren Funkels ständige Ausflüchte nach Niederlagen bekannt. Ich selbst kenne einen die Spiele von Eintracht Frankfurt verfolgenden Sky-Abonnenten, der seit der Funkel-Ära nach jedem Frankfurter Gegentor das Spiel auf seinem DVD-Recorder so lange zurücklaufen lässt, bis er eine die Eintracht benachteiligende Fehlentscheidung des Schiedsrichters findet.  

Prognose: Funkel ist als Trainer siebenmal abgestiegen, fünfmal aber auch aufgestiegen. Die Hertha hat also das Schlimmste hinter sich und kehrt nächstes Jahr größenwahnsinniger als je zuvor in die 1. Bundesliga zurück.

 SC Freiburg – Wohl gerettet

Bleibt in der 1. Bundesliga, aber Günter Grass wird nie wieder ins Dreisamstadion kommen. Die Karawane ist nach Mainz weiter gezogen.

Redaktionelle Anmerkung: Beitrag wurde am 1. Mai 2010, 11:00 Uhr publiziert. Da wordpress.com  Artikel nur auf der Startseite erlaubt, wurde der Beitrag am 2. Mai 2010 von der Seite „das aktuelle blogstudio“ auf die Startseite verschoben.

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