Manager Jörg Schmadtke hat es bereits gesagt: In der Winterpause wird Hannover 96 keine Neuverpflichtungen vornehmen. Dies soll uns nicht davon abhalten, dennoch munter über fernliegende Transfergerüchte zu spekulieren.
Dann mal los. Laut der topseriösen Internetquelle fussballtransfers.com ist Hannover 96 an der Verpflichtung des algerischen Angreifers Rafik Djebbour (26) von AEK Athen interessiert.
Was spuckt das Internet zu Djebbour aus? Djebbour gelang als Jugendspieler in Auxerre nicht der Sprung in die erste Mannschaft, auch beim belgischen Erstligisten L.A.A. Louvière konnte er sich nicht durchsetzen. In der zweiten griechischen Liga lief es für Djebbour dann besser, als er in einem halben Jahr für den Athener Vorortclub Ethnikos Asteras in 16 Ligaspielen 11 Tore schoss. Im griechischen Oberhaus spielte er in der Folgezeit für drei Athener Clubs. Seine beste Saison hatte er 2007/08 bei Panionios Athen (18 Ligatore in 38 Spielen), sein damaliger Trainer: Ewald Lienen. Darauf hin wechselte Djebbour für die stolze Summe von 2,9 Mio. Euro zu AEK Athen. Hier lief es für ihn wohl eher durchwachsen. Seine Stats sind mit 11 Toren für AEK in 37 Ligaspielen aber immer noch in Ordnung. Djebbour spielte bisher 18mal für Algerien und gehörte auch zum algerischen Kader für die WM 2010. In der letzten Winterpause waren verschiedene Clubs aus größeren Ligen – u.a. Eintracht Frankfurt – an Djebbour interessiert. Ein Transfer scheiterte aber an der verworrenen Vertragslage.
Quelle: wikipedia
Einige seiner Tore und Aktionen kann man sich in der unvermeidlichen, verpixelten YouTube-Compilation anschauen. Erster Eindruck: Akzeptable Schusstechnik, schnell, hat auch schon mal ins Tor geköpft. Den einen oder anderen Treffer hätte ein Bundesligatorwart wohl verhindert – insbesondere der Goalie mit dem schönen Namen Teddy Richert (ab 5:10 min. – offenbar eine teuflische Kreuzung aus Teddy de Beer und Christian Riechert) scheint doch deutliche Probleme zu haben, wenn es um das Fangen des Balles geht.
Den holt 96 doch sowieso nicht? Mag sein, denn vorne drückt der Schuh ohnehin nicht. Besonders kapitalkräftig dürften die Roten nach den hohen Verlusten (Cash-Flow unbekannt) der letzten Saison auch nicht sein. Zwar spart 96 durch die Vertragsauflösung mit Mike Hanke eines der hohen Spielergehälter der Konzept-Ära Hochstätter ein. Zudem spülen auch die guten Platzierungen in der laufenden Bundesligasaison zusätzliche Fernsehgelder in die Kassen. Doch dürfte 96 insbesondere mit den Altverträgen von Schlaudraff, Forssell und Eggimann noch immer tendenziell über seine Verhältnisse leben. Ya Konan hat wahrscheinlich auch nicht ausschließlich aus Liebe zu Hannover seinen Vertrag verlängert (oder vielleicht doch?) und die Verlängerung des auslaufenden Kontrakts von Schulle Schulz kostet ebenfalls. Für eine algerische Wundertüte, die auch gerne mal eigenmächtig die Ferien ausdehnt und 2009 mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, wird sich 96 finanziell daher eher nicht aus dem Fenster lehnen. Denkbar erscheint die Verpflichtung Djebbours im Winter nur, wenn diese sich durch Umschichtungen im Gehaltsetat der Mannschaft ermöglichen ließe, zum Beispiel zuvor Forssell abgegeben werden könnte.