Nun wirklich keine hohen Erwartungen habe ich, wenn ich allmorgendlich die Berichte der Madsackblätter über Hannover 96 aus dem Internet sauge. In den letzten Tagen konnten aber selbst niedrigste Erwartungen von der HAZ im Stile eines Hermes Conrad bei den „Olympischen Spielen 2980“noch unterboten werden. Neues zu Hannover 96 Fehlanzeige!
Stattdessen berichtet die tierliebe HAZ, dass eine Fuchsfamilie im Niedersachsenstadion lebt. Ach wie niedlich! Hör’ mal zu HAZ, unter meinem Autoreifen lebte bis gestern Morgen auch ein kleines Fuchsbaby – da braucht man aber nicht gleich eine Nachricht draus zu machen.
Zwar gibt es bei Madsack nüscht über Fußball, dafür aber umso mehr über den 96-Sponsor zu lesen. Die TUI-Stiftung unterstützt ein Integrationsprojekt von 96, teilt uns die embedded HAZ mit. Schnarch, äh ich meine natürlich danke sympathischer Reiseriese. Außerdem hat die HAZ herausgefunden, dass die Schlawiner von der Karl-Wiechert-Allee von der gestiegenen Aufmerksamkeit profitieren wollen, die 96 durch die Europapokalabende erlangt. Die HAZ weiß sogar: Der Smiley ist schon jetzt so bekannt wie die Marke Mac (!) Donalds. Das ist doch schon mal was. Und HAZ, mal nachgefragt, was so für die Eurocupauswärtsfahrten auf die Beine gestellt wird? Nö, vergessen? Ist ja auch egal.
Europapokal, da muss doch auch sportjournalistisch noch irgendwas gehen. Nun ja, der Jörg Heinrich unter den deutschen Sportreportern hat immerhin mal aufgeschrieben, wo 96-Fans in der Euro-League nächstes Jahr überall hinfahren könnten und dafür die Tabellen in England, Italien, Spanien, Frankreich etc. in mehr oder weniger gelungene Sätze gepackt. Echter Mehrwert für solche Leser, die sich mit Tabellen schon immer schwer taten. Wer allerdings etwa wissen will, ob 96 in den Play-Offs gesetzt sein wird, der muss sich durch den Europa 2011/12-Thread des Fanmagazins klicken, wo der User AxelHornStreetCrew quasi ehrenamtlich das Setzverfahren der UEFA erklärt und sich den Absurditäten der griechischen und belgischen Ligen stellt. Kann man von einem HAZ-Journalisten in der mentalen Sommerpause wohl auch nicht erwarten, derart komplexe Recherchearbeit zu leisten.
Oder, liebe Hannoveraner, hat die HAZ in ihrer Printausgabe ein wahres Infofeuerwerk abgebrannt? Dann müsste ich eigentlich alles zurücknehmen – oder geschwind eine neue Front eröffnen und darauf hinweisen, dass sich Heiko Rehbergs Schwesterchen (im Kommentarbereich) einen baldigen Bericht ihres Bruders über einen Nationalspieler von Eintracht Braunschweig erträumt.